Kurkuma: Geballte Wurzelkraft (inkl. 2 Rezepte)

In der europäischen Küche spielt Kurkuma eine eher untergeordnete Rolle. Dabei gilt dieses Gewürz andernorts – zum Beispiel in Indien – als heilig. Warum Kurkuma seit über 4000 Jahren in Südasien verwendet wird, was es für Ayurveda und die Traditionelle Chinesische Medizin so unverzichtbar macht und welche Vorteile das knallgelbe Gewürz für dein Wohlbefinden hat, erfährst du in diesem Artikel.

Steckbrief

Name: Curcuma longa

Heimat: Südasien. Vielfach kultiviert in den Tropen.

Geschmack: Frisch schmeckt Kurkuma erdig-würzig, harzig und leicht brennend. Getrocknet schmeckt das Gewürz mildwürzig und etwas bitter. Spitzname: „Gelbwurz“ Zu finden in: Die Muse

Mehr Details über unsere spannende Gewürzmischung mit Vitalpilzen und Kurkuma erfährst du in unserem Artikel: Gedächtnistraining: Die Brox Muse-Kur für bessere Konzentration und Aufmerksamkeit

Kurkuma und seine Vorteile: Gesundes Gewürz

Vielleicht hast du sie im Supermarkt bereits entdeckt: Die frische Kurkumawurzel ähnelt einem Mini-Ingwer. Allerdings kennen die meisten Bewohner der westlichen Welt Kurkuma eher als Pulver – als Bestandteil von Currymischungen. Ebenso wird Kurkuma hierzulande gern als preiswerter Safranersatz oder als Farbstoff in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Senf, bestimmte Teigwaren oder Reis erhalten dank Kurkuma eine warme, sonnengelbe Farbe. Vor einigen Jahren aber hat die kleine Knolle einen Sprung in die Lifestyle-Nische geschafft. „Goldene Milch“, sonnengelbe Gesichtsmasken und die schnelle Zahnaufhellung mit Kurkuma und Cocos-Öl wurden plötzlich ganz hip. In Wahrheit handelt es sich dabei um uralte Rezepturen, die wieder zum Leben erweckt wurden. Die Wurzelkraft von Kurkuma wird in Südasien seit jeher für Schönheit und Medizin genutzt. (1) Wir können heute vom alten Wissen profitieren, indem wir Kurkuma bewusst in unseren Speiseplan integrieren und somit unserem Körper und unserer Psyche zu mehr Wohlbefinden verhelfen.

Fünf gesundheitliche Vorteile von Kurkuma

In der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda wird Kurkuma zu den „heißen“ Gewürzen gerechnet. Das bedeutet, dass die Wurzel eine reinigende und energiespendende Wirkung haben soll. (2) In der Traditionellen Chinesischen Medizin zählt Kurkuma zu den Feuer-Elementen. Die traditionelle Anwendung der Gewürzpflanze sowohl im Ayurveda als auch in der TCM kommt bei Verdauungsproblemen zum Einsatz (12). Bei Hautproblemen wird die gelbe Knolle ebenfalls traditionell eingesetzt. (3) Der Hauptwirkstoff von Kurkuma heißt Curcumin. Curcumin ist zuständig für die Farbe der Wurzel, aber was viel wichtiger ist: Curcumin wirkt nachweislich gesundheitsfördernd. (5)

Kurkuma bei Krebs:

Das Curcumin im Kurkuma führt zu bestimmten Veränderungen auf molekularer Ebene. Diese Eigenschaft kann dazu genutzt werden, Krebserkrankungen vorzubeugen oder gar die Behandlung von Krebs zu unterstützen. (6) (7) (8)

Kurkuma bei Arthrose und Rheuma:

Viele Studien zeigen, dass Curcumin bei der Behandlung typischer Symptome von Arthrose und Rheuma helfen kann. In einigen Fällen kann Kurkuma sogar wirksamer sein als entzündungshemmende Medikamente. (9) (10)

Kurkuma gegen Alzheimer und als Gedächtnis-Booster:

Das Curcumin in Kurkuma kann unser Gedächtnis und unsere Aufmerksamkeit fördern, die Stimmung aufhellen und Demenz verzögern. Studien haben gezeigt, dass Kurkuma bei gesunden älteren Menschen für eine Verbesserung der Aufmerksamkeit und des Arbeitsgedächtnisses sorgt. (4) (5)

Kurkuma gegen Depressionen:

Kurkuma kann wie ein Antidepressivum wirken. Das zeigte unter anderem eine US-amerikanische Studie, bei der 60 Menschen mit Depressionen teilnahmen. Das Curcumin war in diesem Fall bei der Linderung der Krankheitssymptome ähnlich wirksam wie das Medikament Fluoxetin. (11)

Kurkuma für den Darm:

Kurkuma kann Blähungen und Völlegefühl lindern. Die Inhaltsstoffe der Wurzel regen unter anderem die Leber dazu an, mehr Gallensäuren auszuschütten. Diese binden an Nahrungsfette und machen das Fett verdaulich. Gern wird Kurkuma auch bei Durchfall eingesetzt. (12) Bitte beachte unbedingt folgendes:

  1. Kurkuma wird vom menschlichen Körper nicht besonders gut aufgenommen und braucht dabei Unterstützung. Pfeffer, Öl oder Fett helfen! Sie erhöhen die Aufnahme und Wirkung von Kurkuma. (5)
  2. Kurkuma in der Schwangerschaft zu verzehren, ist bedenklich. Ebenso sollte Kurkuma nicht während des Stillens verwendet werden. (13)

Kurkuma-Rezepte: Lecker und gesund!

Achtung, es wird gelb! Und das gilt nicht nur für die Speisen und Getränke mit Kurkuma, sondern auch für deine Hände und das Geschirr. Die gelbe Farbe kannst du aber ganz unkompliziert mit etwas Öl loswerden. Hier kommen zwei gesunde Rezepte mit Kurkuma:

Kurkuma als Zaubertrank

Zutaten:

  • 3 g Kurkuma täglich (in Pulverform, am besten aus der Apotheke)
  • 1/2 l Tomatensaft
  • 1 Prise schwarzen Pfeffer
  • 2 TL kaltgepresstes Olivenöl

Zubereitung: Alle Zutaten gut miteinander verrühren. Kühl stellen und über den ganzen Tag verteilt in kleinen Portionen trinken. 

 

Kürbis mit Curcuma und Rosmarin aus dem Ofen

Zutaten:

  • 1 Hokkaido-Kürbis ausgehöhlt und gewürfelt
  • 150 ml Orangensaft
  • 50ml Olivenöl
  • 25 ml Sojasauce 1-2
  • EL Rosmarinnadeln
  • 1 TL Kräutersalz
  • Pfeffer aus der Mühle
  • 1-2 TL Gewürzmischung Die Muse

Zubereitung: Den klein geschnittenen Kürbis in eine Schüssel geben. Aus Orangensaft, Oliven, Sojasauce, Kräutersalz und der Gewürzmischung eine Marinade herstellen. Den Kürbis marinieren und 1-2 Stunden lang ziehen lassen. Anschließend in eine Auflaufform geben und bei 180° C 25 Minuten backen. Dann den Rosmarin dazugeben und weitere 5-10 Minuten weich backen. (15) Leicht, lecker und inspirierend!  


Quellenverzeichnis:
  1. (1) Nagpal M, Sood S. Role of curcumin in systemic and oral health: An overview. J Nat Sci Biol Med. 2013;4(1):3-7. doi:10.4103/0976-9668.107253 (Link)
  2. (2) (https://de.wikipedia.org/wiki/Kurkuma#Verwendung_als_Gew%C3%BCrz)
  3. (3) Chen M, Du ZY, Zheng X, Li DL, Zhou RP, Zhang K. Use of curcumin in diagnosis, prevention, and treatment of Alzheimer’s disease. Neural Regen Res. 2018;13(4):742–752. doi:10.4103/1673-5374.230303 (Link)
  4. (4) Sarker MR, Franks SF. Efficacy of curcumin for age-associated cognitive decline: a narrative review of preclinical and clinical studies. Geroscience. 2018;40(2):73–95. doi:10.1007/s11357-018-0017-z (Link)
  5. (5) Paul, Gehirndoping mit Gewürzen. Expert Fachmedien, 2. Auflage, 2020
  6. (6) Aggarwal BB, Kumar A, Bharti AC. Anticancer potential of curcumin: preclinical and clinical studies. Anticancer Res. 2003;23(1A):363-398. (Link)
  7. (7) Anand P, Sundaram C, Jhurani S, Kunnumakkara AB, Aggarwal BB. Curcumin and cancer: an „old-age“ disease with an „age-old“ solution. Cancer Lett. 2008;267(1):133-164. doi:10.1016/j.canlet.2008.03.025(Link)
  8. (8) Ravindran J, Prasad S, Aggarwal BB. Curcumin and cancer cells: how many ways can curry kill tumor cells selectively?. AAPS J. 2009;11(3):495-510. doi:10.1208/s12248-009-9128-x(Link)
  9. (9) Chandran B, Goel A. A randomized, pilot study to assess the efficacy and safety of curcumin in patients with active rheumatoid arthritis. Phytother Res. 2012;26(11):1719-1725. doi:10.1002/ptr.4639 (Link)
  10. (10) Belcaro G, Cesarone MR, Dugall M, et al. Product-evaluation registry of Meriva®, a curcumin-phosphatidylcholine complex, for the complementary management of osteoarthritis. Panminerva Med. 2010;52(2 Suppl 1):55-62.(Link)
  11. (11) Sanmukhani J, Satodia V, Trivedi J, et al. Efficacy and safety of curcumin in major depressive disorder: a randomized controlled trial. Phytother Res. 2014;28(4):579-585. doi:10.1002/ptr.5025 (Link)
  12. (12) (https://www.apotheken-umschau.de/heilpflanzen/kurkuma)
  13. (13) Dr. Chrubasik-Hausmann S. Kurkuma (Link)
  14. (14) Reschreiter A., 23 Gewürze aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin, 2015 (Link)

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