Brainfood: Wie du deine Gehirnleistung steigerst, indem du gut isst  

Kannst du mithilfe von Lebensmitteln deine Konzentration und Leistungsfähigkeit steigern?

Ganz klar: ja!

Bestimmt hast du schon vom sogenannten Brainfood gehört. Dahinter steckt nichts anderes als Nahrung fürs Gehirn oder Nahrungsmittel, welche die Gehirntätigkeit unterstützen und anregen. Bekommen deine grauen Zellen die richtigen Nährstoffe, dann bist du in der Lage, Leistung zu bringen und Durchhaltevermögen zu zeigen.

Trotz des hippen Namens ist Brainfood nichts Neues. Dass bestimmte Lebensmittel als eine Art Gehirn-Doping funktionieren, ist seit Urzeiten bekannt. (1) Unter anderem deswegen landeten viele Lebensmittel in der Hausapotheke und werden heute noch in unterschiedlichen Naturheilkunden eingesetzt. (2) In diesem Artikel zeigen wir dir, was gut für dein Gehirn ist und dazu auch noch lecker schmeckt.



Essen fürs Gehirn: Wozu benötigen wir überhaupt Brainfood?

Ein paar interessante Gehirn-Fakten vorweg:

  • Die Behauptung, wie würden nur knapp 10 % unseres Gehirns nutzen, ist ein Mythos. (3) Unser Gehirn ist Tag und Nacht im Dauereinsatz und in sehr vielen Bereichen aktiv. (4)
  • Das Gehirn ist ein Hochleistungsorgan, welches besonders viel Energie verbraucht. Allein im Ruhezustand verlangt unser Hirn etwa 20 % der Körperenergie, im aktiven Zustand mehr. (2)
  • Etwa 1/3 der Bevölkerung aus westlichen Ländern greift auf Nahrungsergänzungsmittel zurück, um echte oder gefühlte Nährstoffdefizite auszugleichen. (2) Dabei könnten sie darauf verzichten und mit der richtigen Ernährung ihre Gehirngesundheit unterstützen.

Und genau dafür benötigen wir Brainfood. Nämlich, um unser Gehirn langfristig fit zu halten, aber auch um uns allgemein wohl zu fühlen. Denn es geht nicht einzig um mentale Prozesse, sondern auch um unser psychisches Wohlbefinden. Die Ernährung beeinflusst unsere kognitiven Möglichkeiten, einschließlich der Konzentration und der Produktion von Neurotransmittern (den chemischen Botenstoffen, die Informationen von einer Nervenzelle zur anderen transportieren), aber auch unsere Stimmung. (5) (4) Du kannst also bestimmte Lebensmittel bewusst dazu nutzen, um deine Hirnleistung zu boosten und deine Laune zu heben.

Die optimale Ernährung für das Gehirn

Der deutsche Philosoph und Anthropologe Ludwig Feuerbach sagte mal: „Der Mensch ist, was er isst.“ Dass Herr Feuerbach damit voll ins Schwarze traf, kannst du an dir selbst beobachten. Nehmen wir an, du stehst unter enormem Stress. Eine wichtige Deadline rückt näher, du schläfst wenig und sitzt viel über deinem Projekt. Kaffee fließt literweise, du nimmst zuckerhaltige „Nervennahrung“ en masse zu dir, sättigendes Junkfood bringt dich über die Runden. Das hilft vielleicht – zumindest kurzfristig. Doch schon bald lässt die Konzentration wieder nach. Der schnell erhöhte Blutzuckerspiegel fällt genauso schnell und sogar noch tiefer ab. Die Folge: Du fühlst dich schlapper als zuvor.

Wie machst du das mit der Gehirnnahrung also richtig?

1. Wasser:

Du kannst diesen Universalratschlag womöglich nicht mehr hören, aber es ist nun mal so: Wer zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, schadet der Gesundheit. Damit das menschliche Hirn optimal arbeiten kann, braucht es Sauerstoff und Nährstoffe. Und diese kommen mit der Flüssigkeit genau dorthin, wo sie benötigt werden. Die gute Nachricht ist, dass es nicht immer Wasser sein muss. Ungesüßte Tees oder stark verdünnte Fruchtschorlen tun es auch.

2. Komplexe oder langkettige Kohlenhydrate:

Es gibt kurzkettige und langkettige Kohlenhydrate. Die langkettigen sind die „guten“, denn unser Körper benötigt mehr Zeit, um diese zu verarbeiten. Dadurch bleiben wir nicht nur länger satt, sondern können uns auch länger und ausdauernder konzentrieren. Der Blutzuckerspiegel steigt nur langsam an und dein Gehirn hat länger Energie. (5) Brainfood, in dem komplexe Kohlenhydrate stecken, ist zum Beispiel folgendes: Haferflocken, Vollkornprodukte, Kartoffeln, Naturreis, Nüsse und Hülsenfrüchte (z.B. Linsen), Gemüse und einige Obstsorten.

3. Antioxidantien wie Flavonoide oder Vitamin E

Antioxidantien können viele positive Auswirkungen auf das Gehirn haben. Dazu zählen die Verbesserung der Kommunikation zwischen den Gehirnzellen, Reduzierung von Entzündungen, Erhöhung der Neuro-Plastizität, Förderung des Gedächtnisses und Verringerung von altersbedingten neurodegenerativen Erkrankungen. (6) Antioxidantien kommen zum Beispiel in verschiedenen Beerenarten vor: in Erdbeeren, Brombeeren, Blaubeeren, schwarzen Johannisbeeren und Maulbeeren. Nüsse und Samen sind reich am Antioxidanten Vitamin E, ebenso wie Vollkornprodukte.

4. B-Vitamine

Wenn es um Vitamine fürs Gehirn geht, dann sind die B-Vitamine (eine Gruppe aus insgesamt 8 Vitaminen) unersetzlich. Diese beeinflussen unsere Stimmung und spielen eine wichtige Rolle für die Zellfunktion und den Zellstoffwechsel. (7) (8) Für ein hohes Energielevel isst du am besten folgende Vitamin B-haltige Lebensmittel: Avocados, Eier, Rind- und Schweinefleisch, Fisch, Blattgemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte, Milch, Käse, Joghurt, Pilze.

5. Gesunde Fette

Der Körper benötigt eine bestimmte Menge Fett aus der Nahrung, um die Hormonfunktion, das Gedächtnis und die Aufnahme bestimmter Nährstoffe zu unterstützen. (9) Die gesündesten Fette sind einfach und mehrfach ungesättigte Fette, zu denen Omega-3- und Omega 6-Fettsäuren gehören. Omega-3-Fettsäuren helfen beim Aufbau der Membranen um jede Körperzelle herum, einschließlich der Gehirnzellen (Neuronen). Sie sind daher essentiell für eine optimale Gehirnfunktion. (9) Weiterhin wirken Omega-3-Fettsäuren positiv auf die Durchblutung des Gehirns sowie auf Wahrnehmung und die Denkfähigkeit. (10) Eine wunderbare Ressource für die wertvollen Omega-3-Fettsäuren sind fetthaltige Fischsorten, wie zum Beispiel Lachs und Hering. Außerdem kannst du auf Hanf- und Leinsamen zurückgreifen. Diese enthalten ein optimales Verhältnis von Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren und unterstützen somit eine gesunde Gehirnfunktion. (11)

 

 

Das unterschätzte Hirnfutter: Gewürze

Heute noch ein Geheimtipp, sind Gewürze die Brainfood-Stars von morgen. Bestimmte Gewürze können Konzentration und Gedächtnis fördern, stimmungsaufhellend wirken und die Stress-Resistenz erhöhen. (2) Während diese Gewürze in der chinesischen, arabischen, indischen und afrikanischen Küche täglich verwendet werden, müssen wir Europäer diese in unseren Speiseplan noch fester integrieren. Hier einige Beispiele für Gewürze, die deine Gehirnleistung unterstützen können:

  • Kurkuma: Fördert das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit, steigert die Stimmung und verzögert Demenz. (12) (13)
  • Ingwer: Schützt unsere Nervenzellen, bewirkt ein verbessertes Lernen und eine gesteigerte Gedächtnisleistung. Hat Potential gegen Alzheimer. (14)
  • Zimt: Wirkt als Turbo für die Aufmerksamkeit und die Reaktionszeit. Sorgt für bestimmte Veränderungen im Hippocamus, welche zu besserem Gedächtnis und zu konzentrierterem Lernen führen. (2)

Du kannst eine Gewürzmischung aus Kurkuma, Ingwer und Zimt selbst herstellen und dein Brainfood damit noch wirksamer machen. Oder du holst dir die Brox-Gewürzmischung Die Muse. Sie enthält außer den drei oben genannten Gewürzen weitere Zutaten, die dir dabei helfen können, mental und kognitiv auf Hochtouren zu kommen.

Aber Achtung: Vergiss neben all der leckeren und gesunden Ernährung nicht, in Maßen zu essen. Achte auf genügend Schlaf, auf regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und auf deine Work-Life-Balance. Damit hältst du nicht nur dein Gehirn auf Trab, sondern tust deiner allgemeinen Gesundheit etwas Gutes.

 

Quellenverzeichnis:
  1. (1) Gómez-Pinilla F. Brain foods: the effects of nutrients on brain function. Nat Rev Neurosci. 2008;9(7):568‐578. doi:10.1038/nrn2421 (Link)
  2. (2) S. Paul, Gehirndoping mit Gewürzen. Expert Fachmedien, 2. Auflage, 2020
  3. (3) (https://de.wikipedia.org/wiki/Zehn-Prozent-Mythos#Aussage_des_Zehn-Prozent-Mythos)
  4. (4) (https://www.health.harvard.edu/blog/nutritional-psychiatry-your-brain-on-food-201511168626)
  5. (5) Banjari, Ines & Vukoje, Ivana & Mandić, Milena. (2014). BRAIN FOOD: HOW NUTRITION ALTERS OUR MOOD AND BEHAVIOUR. Hrana u zdravlju i bolesti. 3. (Link)
  6. (6) Subash S, Essa MM, Al-Adawi S, Memon MA, Manivasagam T, Akbar M. Neuroprotective effects of berry fruits on neurodegenerative diseases. Neural Regen Res. 2014;9(16):1557‐1566. doi:10.4103/1673-5374.139483 (Link)
  7. (7) Kennedy DO. B Vitamins and the Brain: Mechanisms, Dose and Efficacy--A Review. Nutrients. 2016;8(2):68. Published 2016 Jan 27. doi:10.3390/nu8020068 (Link)
  8. (8) (https://www.medicalnewstoday.com/articles/324856)
  9. (9) (https://www.medicalnewstoday.com/articles/322295)
  10. (10) Amen DG, Harris WS, Kidd PM, Meysami S, Raji CA. Quantitative Erythrocyte Omega-3 EPA Plus DHA Levels are Related to Higher Regional Cerebral Blood Flow on Brain SPECT. J Alzheimers Dis. 2017;58(4):1189‐1199. doi:10.3233/JAD-170281 (Link)
  11. (11) Yehuda, Shlomo. (2003). Omega-6/Omega-3 Ratio and Brain-Related Functions. World review of nutrition and dietetics. 92. 37-56. 10.1159/000073791. (Link)
  12. (12) Chen M, Du ZY, Zheng X, Li DL, Zhou RP, Zhang K. Use of curcumin in diagnosis, prevention, and treatment of Alzheimer's disease. Neural Regen Res. 2018;13(4):742–752. doi:10.4103/1673-5374.230303 (Link)
  13. (13) Sarker MR, Franks SF. Efficacy of curcumin for age-associated cognitive decline: a narrative review of preclinical and clinical studies. Geroscience. 2018;40(2):73–95. doi:10.1007/s11357-018-0017-z (Link)
  14. (14) Bode AM, Dong Z. The Amazing and Mighty Ginger. In: Benzie IFF, Wachtel-Galor S, editors. Herbal Medicine: Biomolecular and Clinical Aspects. 2nd edition. Boca Raton (FL): CRC Press/Taylor & Francis; 2011. Chapter 7. (Link)

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